Sommerfest in Grundschule Heiligenkirchen [Lippe aktuell]

la_11.06.16_2Det­mold-Hei­li­gen­kir­chen (ck). Schul­hof und Klas­sen­räume der Grund­schule und Of­fe­nen Ganz­tag­schule Hei­li­gen­kir­chen wa­ren am ver­gan­ge­nen Wo­chen­ende Schau­platz und Er­leb­ni­sort für Schü­ler, El­tern und Be­su­cher. Zum Ab­schluss ih­rer in­ter­na­tio­na­len Pro­jekt­wo­che un­ter dem Motto „Wir sind Kin­der ei­ner Welt“ prä­sen­tier­ten die Schü­ler, was sie her­aus­ge­fun­den ha­ben. „Jede Schul­klasse hat sich ein Land aus­ge­wählt, das sie ein­mal ge­nau ‚un­ter die Lu­pe’ neh­men soll­te“, er­klärt Schul­lei­ter Mi­chael Schnitt­ger.

Fra­gen wie: Wo liegt das Land? Wie le­ben die Men­schen dort? Wo­mit spie­len die Kin­der? Wel­che Klei­dung tra­gen sie? Was es­sen sie ger­ne? Wel­che Lie­der sin­gen sie? oder Was be­deu­ten die Far­ben der Flag­gen ha­ben sie re­cher­chiert. Ei­nige Klas­sen hat­ten das Glück, dass El­tern aus den je­wei­li­gen Län­dern gerne be­reit wa­ren, ihr Wis­sen an die Kin­der wei­ter­zu­ge­ben. Wusqa Buk­hari kommt aus Pa­kis­tan und lebt seit neun Jah­ren mit ih­rer Fa­mi­lie in Lippe und fühlt sich sehr wohl. „Ich habe zwei Kin­der in der Grund­schule und als ihre Leh­re­rin mich frag­te, ob ich bei die­sem Pro­jekt mit­ma­che, war ich so­fort dazu be­reit. Zu­hause habe ich Bild­ma­te­rial, Schmuck, Klei­dung und lan­des­kund­li­che In­for­ma­tio­nen zu­sam­men­ge­sucht und es den Kin­dern vor­ge­stell­t.“ Klas­sen­leh­re­rin der 4b ist Ca­the­rine Ro­then­berg. „­Die Zu­sam­men­ar­beit klappte un­heim­lich gut. Ich durfte so­gar ein Fest­tags­ge­wand tra­gen. Wir lern­ten Schrift­zei­chen in Urdi für ‚Herz­lich will­kom­men’, er­fuh­ren viel ü­ber Kul­tur und Le­bens­art der Pa­kis­ta­nis.“ Bei ih­ren Re­cher­chen im In­ter­net fan­den die Kin­der her­aus, dass es in Pa­kis­tan eine quietsch­gelbe Schlange mit Na­men „Asch­a­ha“ gibt. Auf Nach­frage bei Frau Buk­hari er­fuh­ren sie, dass das eine sehr gif­tige Schlange ist, bei Biss töd­lich ist. Außer­dem lern­ten die Klei­nen, dass Pa­kis­tan eine is­la­mi­sche Re­pu­blik ist mit der Haupt­stadt Is­la­ma­bad und etwa 800.000 Qua­drat­ki­lo­me­ter groß. Im Land le­ben etwa 160.000.000 Men­schen. Die Lan­des­s­pra­che ist Ur­du, aber es wer­den auch Eng­lisch oder die Re­gio­nal­spra­chen Pun­ja­bi, Sind­hi, Pas­htu und Se­raiki ge­spro­chen. Der weiße Halb­mond und der weiße Stern auf der grü­nen Lan­des­flagge sind Sym­bole des Is­lam. Der Stern steht für Wis­sen, Er­leuch­tung oder Auf­klärung. Weiß und Grün sind Sym­bole für Frie­den und Wohl­stand. Auf Pla­ka­ten ha­ben die Schü­ler ihre Re­cher­che­er­geb­nisse auf­ge­schrie­ben und pas­sende Bil­der dazu auf­ge­klebt.

la_11.06.16_1Span­nend fan­den viele auch die hüb­sche Henna-Kunst (Mehn­di)auf den Hän­den von Wusqa Buk­ha­ri. Toch­ter Lai­bah zeigte auch stolz ihre Hände vor und Frau Buh­kari war gerne be­reit den Kin­dern das Ma­len mit Henna zu er­klären. „Das hat nicht nur mit Schön­heit zu tun, son­dern auch mit un­se­rer Re­li­gion“, erzählt sie. Ge­rade bei ge­sell­schaft­li­chen Fes­ten wie Hoch­zei­ten und Ge­bur­ten. Bei uns wer­den Hoch­zei­ten eine Wo­che lang ge­fei­ert, das konn­ten sich die deut­schen Schü­ler schwer vor­stel­len. Neu­gie­rig frag­ten die Mäd­chen nach dem vie­len schö­nen Schmuck den sie trägt. „Jede ver­hei­ra­tete Frau trägt ganz be­stimmte Arm­bän­der. Zum einen er­kennt je­der, dass sie ver­hei­ra­tet ist, und zum an­de­ren gehört es auch zur pa­kis­ta­ni­schen Kul­tur, viel Schmuck zu tra­gen“. Einen Tag vor dem Schul­fest ha­ben Klas­sen­leh­re­rin und Buk­hari ge­mein­sam ge­kocht. So konn­ten die Kin­dern und Be­su­cher süße, in Milch ge­kochte Nu­deln mit Dat­teln, Pi­sta­zien und Ko­kos, Halwa-Gries oder das „­Pun“, die lan­des­ty­pi­schen Brot­fla­den, pro­bie­ren und da­bei der lan­des­üb­li­che Mu­sik dem Sufi Soul zu lau­schen. Ca­the­rine Ro­then­berg ist sich si­cher, dass die­ses Pro­jekt hilft, Vor­ur­teile ab­zu­bauen und Viel­falt zu ak­zep­tie­ren. Ins­ge­samt wur­den acht Län­der in den Klas­sen be­ar­bei­tet. Bra­si­li­en, To­go, Ni­ger, Ja­pan, Spa­ni­en, Gha­na, Sy­rien und Pa­ki­stan. Tanz­vor­führun­gen auf dem Schul­hof und Work­shops in den Klas­sen mach­ten den Tag für die Be­su­cher sehr in­ter­essant und kurz­wei­lig. Außer­dem konn­ten auf dem Schul­hof Brat­würst­chen, ame­ri­ka­ni­sches Softeis und Kaf­fee und Ku­chen ge­nos­sen wer­den. Kin­der­schmin­ken, eine Hüpf­burg, ein Luft­bal­lon­ar­tist und ein ori­gi­nel­les Fo­to­stu­dio stan­den außer­dem im An­ge­bot. Um Mut und Ge­schick ging es auf dem Grün­gelände der Schule an meh­re­ren Spiel­sta­tio­nen.